#Cowork2018: Kraft getankt beim Familientreffen der Coworker

Bremen ist eine schöne Stadt. Am vergangenen Wochenende war ich dort nicht auf Auswärtssiegfahrt des FC Augsburg im Weser-Stadion (die Bremer bringen uns übermorgen 3 Punkte nach Augsburg). Der Städtetrip hatte aber trotzdem einen tollen Anlass: die #Cowork2018.

Ich weiß nicht genau, wie oft ich schon bei den deutschlandweiten Treffen der Coworking-Spaces dabei war, vielleicht viermal….? Aber, wie ich mit @ha75 in Bremen festgestellt habe, waren Harald und ich schon beim wohl allerersten (?) Treffen am 5. Oktober 2009 in Meiningen dabei. Das Youtube-Video („Treffen der Coworking Initiativen in Meiningen“) von damals lässt so manches Urgestein zu Wort kommen…

Ich will hier nicht in Erinnerungen schwelgen, die Vorrede soll einfach nur zeigen, dass diese jährlichen Konferenzen für mich zu einem 365 Tage lang ersehnten Familientreffen geworden sind. In Bremen waren diesmal wohl 80 Coworker dabei, darunter so manch bekanntes Gesicht, wie aus Bansko, Berlin, Erfurt, Mallorca, Mannheim, Stuttgart, aber auch bislang Unbekannte habe ich kennenlernen dürfen. (Bild unten: Serkan aus Istanbul, Matthias aus Bansko und Hannes vom Ammersee)

Samstag war Barcamp-Time auf der #cowork2018. Ich liebe Barcamps, vor allem wenn sie in einer Community stattfinden, die das Teilen in ihren Genen trägt. Wenn Coworker barcampen, platzt nicht nur der Session-Plan aus allen Nähten, sondern jede Session ist es auch Wert besucht zu werden, denn überall wird Wissen bereitwillig geteilt, niemand mauert.

Über zwei Sessions will ich hier kurz etwas erzählen. In einer kleinen Runde haben wir uns Gedanken über „Generationen integrierendes Coworking“ gemacht. Die Session hatte Silvia eingebracht. Anfangs drehte sich alles um das Thema „Kinderbetreuung“ im Coworking-Space und ich habe von den reichen Erfahrungen anderer einiges gelernt. Dieses Thema werde ich also mit hartnäckiger Geduld weiterverfolgen. Eine für mich überraschende Wendung nahm die Session, als wir auf das Thema kamen, auch ältere Leute im Blick zu haben. Es ist sicher etwas dran, wenn festgestellt wurde, dass nicht nur die Betreuung von Kindern eine Aufgabe ist, sondern für immer mehr Menschen auch das Kümmern um Ältere. Es gibt in der Szene durchaus erste Erfahrungen, im Coworking auch mit der älteren Generation gut zusammenzuarbeiten! Das ist ein neuer, interessanter Aspekt, der auch für den Standort des Ammersee Denkerhauses, Dießen, mit seinen drei Senioreneinrichtungen und dem allgemein üblichen, hohen Altersdurchschnitt der Gemeindebürger, relevant ist.

Die zweite Session, über die ich hier etwas schreiben will, haben Monika, Olga und ich zum Thema „Coworking auf dem Lande“ gegeben. Mich haben schon die Teamarbeit und das große Interesse der wohl 25 Teilnehmer gefreut. Spannend finde ich das vorgestellte Projekt von Olga und Ulrich in Schleswig-Holstein, bei dem mit einer „Coworking-Karawane“ für die Idee Coworking auf den Dörfern geworben werden soll. Bei der #cowork2019 ist ein spannender Report zu erwarten! Auch die Beiträge von Matthias aus dem Space in Bansko und von @Isarmatrose aus Berlin taten unserer Session gut. Tobias erzählte z.B. von erfolgreichen Initiativen in Frankreich und dem Land Brandenburg. Mein Input waren Erfahrungen mit dem 2013 gestarteten Ammersee Denkerhaus in der 10.000-Seelen-Marktgemeinde Dießen, 50 km südwestlich von München. Und ich berichtete von unserem neuen Projekt Innovationsforum BIGHub, mit dem wir die Grundlagen für ein nachhaltiges Netzwerk schaffen, das einer Innovations- und Startup-Kultur in der ländlichen Region „südlich von München“ dienen soll. Als ich bei dieser Gelegenheit zu unserem bevorstehenden Barcamp „Rural Area Coworking“, am 15. Juni am Ammersee (Radom Raisting), einlud, habe ich sofort einige spontane Zusagen bekommen. Also auch das wird richtig gut!

Eine echte Premiere habe ich auf der #cowork2018 auch noch erlebt: Erstmals war ich bei der Jahresmitgliederversammlung des German Coworking Federation e.V. (GCF) als neues ordentliches Mitglied dabei. Ich freue mich dieser Gemeinschaft nun endlich anzugehören. Denn hier wird Großes ehrenamtlich geleistet: das Netzwerk wird befeuert, interessante Themen werden kompetent und mit Herzblut weiterentwickelt, Öffentlichkeitsarbeit für die Coworking-Idee koordiniert und es wird das alljährliche Familientreffen der Coworker mit gewaltigem Engagement organisiert. Das nächste, die #Cowork2019, findet übrigens in Mannheim und Heidelberg statt. 360 Tage noch…

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