Den Beitrag der Unternehmenskommunikation zur Wertschöpfung mit „Integrated Reporting“ verorten?

Spannendes Neuland beim Treffen des Fachkreises Kommunikations-Controlling des Internationalen Controller Vereins (ICV) am vergangenen Donnerstag und Freitag in Leipzig betreten: Was ist „Integrated Reporting“ und kann IR unserem Konzept vom Kommunikations-Controlling weiterhelfen?

IR ist ein derzeit stark an Bedeutung gewinnendes Berichterstattungskonzept, das sowohl auf quantitative als auch auf qualitative Aspekte des betrieblichen Handelns eingeht. Integrated Reporting strebt die Verknüpfung der Finanz- mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung an. Anders als die aus dem HGB resultierende Pflicht, als große Kapitalgesellschaft im Lagebericht auf  bedeutsame, auch nicht-finanzielle Leistungsindikatoren einzugehen, geht es hier darum, bislang „isolierte“ Teile der Berichterstattung miteinander in Beziehung zu setzen und so ein ganzheitliches Unternehmensbild zu zeigen. Nicht mehr Informationen sind das Ziel, sondern eine verbesserte Informationsqualität. Die Wirkung soll über die bloße Berichterstattung weit hinaus  reichen; es soll intern mit diesen integrierten Größen gesteuert werden. Beim IR gibt es einen vom International Integrated Reporting Council (IIRC) international vorgeschlagenen Orientierungsrahmen; ein Rahmenkonzept für das Integrated Reporting mit einem prinzipienbasierten Ansatz. Dieser enthält aber keine detaillierte Auflistung konkreter Berichterstattungselemente; Unternehmen sollen anhand eines einheitlichen Rahmens ihren integrierten Bericht individuell ausgestaltet erstellen.

Anderthalb Tage haben wir uns im Fachkreis, wiederholt hier in Arbeitsgruppen, zu diesem Arbeitsauftrag die Köpfe heiß geredet: „Chancen erkennen (konkretisieren und dokumentieren), mithilfe des Integrated Reporting Frameworks die Beiträge der Unternehmenskommunikation zur Wertschöpfung in die Unternehmensführung zu integrieren.“ Im FAK-Workshop haben wir eine Matrix entworfen und durchgespielt, die 6 Vermögensarten (Finanz-, produziertes, intellektuelles, Human-, soziales & Beziehungs- sowie Natur-Vermögen) im Verhältnis zu verschiedenen Stakeholdern (die wiederum in primäre und sekundäre Gruppen unterteilt wurden) betrachtet.

Mit noch nur wenig Abstand zum Erlebten und unseren Diskussionen meine ich, hier bietet sich eine interessante Perspektive, die Kommunikationsbeiträge zur Wertschöpfung „zu verorten“. Ob und wie dieser interessante Ansatz im Fachkreis weiter verfolgt wird, darüber berät nun der FAK-Leitungskreis.

Ich bin gespannt.

FAK KC Sander LeipzigÜber den Dächern einer wunderbaren Stadt: In der Mittagspause der FAK-Sitzung hatten die Gastgeber vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität Leipzig eine exklusive Führung auf den Turm der weltberühmten Thomaskirche organisiert.

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